Meditation und Seele

Meditation und Seele

Wieso meditieren wir Sikhs?

Was macht es für einen Sinn in der Zeit zwischen 3:00- 4:00 Uhr morgens aufzuwachen, zu duschen und anschließend zu meditieren bzw. zu beten?

Der Mensch:

Ein Mensch denkt viel. Ja, wirklich! Aus jedem Gedanke wird eine Emotion geboren. Die Vielzahl der Emotionen äußert sich in verschiedenen Formen wie z. B. in Wut, Stress, Angst, Glück etc.

Jede Emotion, die nicht durch Meditation auf eine neutrale Basis befördert wird, löst Aufruhre in uns auf. Diese Emotionen setzen sich in unser Unterbewusstsein fest.

Wenn Emotionen nicht verarbeitet werden, empfinden wir Stress. Was folgt daraus? Wenn sich diese Emotionen in unser Unterbewusstsein festsetzen entsteht ein Muster bzw. eine Gewohnheit. Daraus folgt ein Lebensstil.

Was können wir dagegen tun?

Wir müssen lernen unsere Gewohnheiten zu brechen.

Wieso eigentlich?

Als erstes bestimmst du die Gewohnheiten, später bestimmen sie (die Gewohnheiten) dich.

Unsere Gedanken fließen kontinuierlich und Kontrolle über sie haben wir auch nicht.
Manchmal denkt man etwas Schlimmes und danach denkt man, wieso man das gedacht hat.
Nur durch Meditation kann man den Geist reinigen und den Verstand kontrollieren!


Man jeetai, jag jeet

(Guru Nanak Dev ji)

Indem du deinen Verstand eroberst, kannst du die Welt erobern.

Wer auch immer den Verstand kontrolliert, kontrolliert die gesamte Seele des Universums.

Ein Mensch wird früher oder später eine gewisse Leere in sich empfinden, die nicht mit Geld oder sonstigen zu füllen ist. Ich meine damit, dass das Glücklichsein bzw. die „Freunde“ eines Menschen nicht von Geld oder Menschen abhängt, die einen lieben sollen oder die man liebt.
Es hängt von uns allein ab, ob wir glücklich sein wollen oder nicht.
Wir allein können lernen unsere Gefühle zu bestimmen, indem wir meditieren.

Wie macht man das?

Man steht morgens früh gegen 4:00 Uhr (Amrit Vela) auf und geht zunächst einmal duschen. Am besten duscht man mit kaltem Wasser, so dass die Durchblutung im Körper gefördert wird.

Man sollte eigentlich auch mit kaltem Wasser duschen, damit man richtig wach wird.
Warmes Wasser dagegen fördert die Faulheit ewig weiterzuduschen.

Amrit Vela sind die "ambrosischen Stunden". Das sind 2 1/2 Stunden vor Sonnenaufgang. Während dieser Zeit ist man in Bezug auf die Seele höchst aufnahmefähig. Man kann das Unterbewusstsein von flaschen Gewohnheiten reinigen und sich den Lehrern und Heiligen der Traditionen verbinden. Das ist die beste Zeit für Meditation.


Nachdem man jetzt seinen Körper gereinigt hat, sollte man an einem stillen Ort im Schneidersitz aufrecht sitzen und die Hände über die Knie legen.
Man schließt jetzt die Augen und konzertiert sich auf das Wort „Satnam Waheguru“ oder nur „Waheguru“. Dieses Wort wiederholt man jetzt immer wieder. Beim einatmen Wahe- beim ausatmen Guru.
Es gibt keine vorgeschriebene Zeit fürs meditieren, aber am besten meditiert man so lange wie möglich.

Was geschieht während der Meditation?

Unsere unverarbeiteten Prozesse im Unterbewusstsein werden durch das Bewusstsein verarbeitet, wobei die Seele gereinigt wird.
Unser Unterbewusstsein öffnet sich und schüttet sich aus. Alle Gedanken, die jetzt hochkommen werden nicht mehr ins Unterbewusstsein fallen.

Resultat:

- Optimismus

- Entspannung

- Kontrolliert den Verstand

- Kann mit kritischen Situationen besser umgehen

- Schmerzwahrnehmungen werden gehemmt

- Freude und Euphorie begleiten einen durchs Leben



Durch das Meditieren erfährt man die höchste Glückseligkeit und kommt Gott näher.

Wir verschwenden zu viel Zeit mit unseren Aussehen und vergessen dabei, dass wir unsere Seele vernachlässigen.

Denn was nützt ein schöner Körper, wenn in ihm nicht eine schöne Seele wohnt. (Euripides)


Wenn wir das endlose Bewusstsein, das Gott ist, erfahren möchten, können wir das nur über uns selbst.