Guru Granth Sahib ji

Guru Granth Sahib ji



Im Jahre 1603 begann Sri Guru Arjan Dev ji mit der Zusammen der Hymnen, die er selbst und frühere Gurus verfasst hatten. Ein Granth ( Sanskrit: Buch) war nötig geworden, weil der Sikhismus eine weite Verbreitung fand und weil den früheren Gurus Hymnen zweifelhafter Herkunft zugeschrieben wurde. Zusammen mit Bhai Gurdas ji stelle Sri GURU Arjun Dev ji in der Stille des heutigen Wallfahrtsortes Ramsar bei Amritsar den Adi Granth ( das Ur- Buch) zusammen. Heute benutzten die Sikhs meist die 1430 Seiten umfassende gedruckte Standardversion. Die Seiten 13-1353 sind in Raga-Kapiteln geordnet. Ein Raga ist das Tonmaterial für ein Musikstück, aber keine feste Melodie. In jedem Raga folgen die Gedichte der Reihenfolge der Gurus, die aber nicht mit Namen genannt, sondern mit Mahalla1, Mahalla2 usw. angegeben werden. Jedes Werk wird nach Rag und Mahalla zitiert, manchmal auch mit einem Titel. So ist Sodar Rag Asa Mahalla1 Das Tor in Asa Rag, geschrieben von Sri Guru Nanak Dev ji. Am Ende der Raga- Kapitel stehen die Werke der Nicht- Sikh-Heiligen ( Bhakti-Mystiker und ein Sufi. 1708 erklärte Sri Guru Gobind Singh ji, der zehnte Guru, den Adi Granth zu seinem Nachfolger (statt eines Menschen). Somit wurde die Schrift zum Lehrer und fortan Guru Grath Sahib ji genannt.

Viele Sikhs bezeichnen Guru Granth Sahib ji als ein heiliges Buch, aber Guru Granth Sahib ji ist unser lebender Guru und sollte als solcher gesehen werden!

Bani Guru, Guru hai Bani, vich bani amrit saray“
„Das Wort, Bani, ist Guru und Guru ist Bani. In der Bani befindet sich der göttliche Nektar Amrit

„Saab Sikhan ko hukam hai Guru manyo Granth“
Allen Sikhs ist geboten: Erkenne den Granth als Guru an, die Verkörperung der Gurus.“


Guru Gobind Singh ji und Guru Granth Sahib ji


Sri Guru Gobind Singh ji übertrug vor seinem Tod die Autorität der Gurus als geistliche und politische Führer der heiligen Schrift (Sri Guru Grath Sahib ji) und der Sikh-Gemeinschaft des Guru Panth. Die Hymnen Sri Guru Gobind Singh jis finden sich nicht in der heiligen Schrift. Doch er war ein eifriger Dichter, und ein Großteil seines Werks ist im zweitwichtigsten Buch, dem Dasam Granth (Zehntes Buch) erhalten, aus der auch im Gottesdienst rezitiert wird. Da rivalisierende Anwärter auf die Guruschaft Sri Guru Gobind Singh ji Einblick in den von Sri Guru Arjun Dev ji zusammengestellten Adi Granth verweigerten, soll Sri Guru Gobind Singh ji aus dem Gedächtnis rezitier und Bhai Mani Singh die Worte niedergeschrieben haben. Das Original fiel Kriegswirren zum Opfer, doch Kopien blieben erhalten. Den ursprünglichen Texten fügte Sri Guru Gobind Singh ji auch Hymnen seines Vaters Sri Tegh Bahadur hinzu.

Adi Granth Sahib Und Guru Granth Sahib


Es gibt zwei Hauptnamen für das heilige Buch der Sikhs: Adi Granth (Ur-Buch) und Sri Guru Granth Sahib ji ( dieser Name betont die Gurunatur des Buches. Dieses Buch ist die wichtigste Schrift der Sikhs. Es enthüllt ihnen die Wahrheiten über Gott, das Urwesen, den ewig Wahren. Es enthält Hymnen unterschiedlicher Länge. Die meisten von ihnen besagen, dass die geistige Befreiung aus dem Glauben an den göttlichen Namen ( Nam) erwächst, nicht aus äußerlichen Ritualen. Der Sri Guru Granth Sahib ji bedarf besonderer Behandlung und Einsetzung. Zu Hause benutzen die meisten Sikhs ein kleines Gebetbuch(Gutka), mit den für das tägliche Gebet notwendigen Passagen.

Der Text


Die Schrift des Adi Grath nennt man Gurmukhi.



Loblieder


Die Hymnen des Sri Guru Grath Sahib jis sind alle in Versform verfasst. Die Sikhs sind stolz darauf, dass auch Beiträge von Nicht-Sikhs in ihr heiliges Buch aufgenommen wurden- von vier frühen Bhagats (mystische Dichte) sowie 14 weiteren Hindu- und Moslemdichtern.

Der Sri Guru Grath Sahib ji wird mit einer eigenen Zeremonie im Gurdwara eingesetzt und mit großem Respekt behandelt.



Gleichberechtigung


Anders als in vielen anderen Religionen können Männer wie Frauen die Sikh-Zeremonien leiten und aus dem Sri Guru Grath Sahib ji lesen. Einzige Voraussetzung dafür ist die Kenntnis der Gurmukhi-Schrift.

Ein Priesteramt gibt es nicht.


Lesung


Dem Sri Guru Granth Sahib ji bringt man die gleiche Ehrerbietung entgegen wie früher den menschlichen Gurus. Das Buch liegt auf einem Thron unter einem Baldachin und wird nachts in dekorative Tücher (Rumals) gehüllt und an einem besonderen Ort zur Ruhe gebettet. Wenn daraus gelesen wird, schwenkt man einen Wedel ( Chauri) über das Buch. Wer sich dem Grath nährt (barfuss und mit bedecktem Kopf), wirft sich vor ihm nieder. In Tücher gehüllt, wird das Buch auf dem Kopf eines oder einer Gläubigen getragen-zum Zeichen seines überragenden Ranges.



Die Ausstrahlung der Frommen ist wie Sandelduft, geeignet alles zu durchduften.

Ragu Tilanga

Guru Nanak